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Wohnen: Alt und Neu

Wofür wird beim Wohnen Energie verbraucht? Typisch für die Wohnnutzung ist ein hoher Raumwärmebedarf: Viel Energie wird für die Beheizung von Räumen und die Bereitung von Warmwasser verbraucht. Verglichen mit dem Raumwärmebedarf ist der Energieverbrauch für den Betrieb von Haushaltsgeräten (beispielsweise zum Kochen und Kühlen), von Geräten der Büro- und Unterhaltungselektronik (Computer, Fernseher, …) sowie für das Licht von untergeordneter Bedeutung. Die Wohnnutzung beansprucht insgesamt rund 30 Prozent der bereitgestellten Energie in Österreich und verursacht etwa ein Fünftel der Treibhausgasemissionen.

Wovon hängt der Energieverbrauch der Wohnnutzung ab? Der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen der Wohnnutzung hängen maßgeblich vom Ausmaß der Wohnflächen ab. In den letzten Jahrzehnten sind die Wohnflächen stark angewachsen. Dies liegt nicht vorrangig an der Zunahme der Bevölkerung, sondern am Anstieg der durchschnittlichen Wohnfläche pro Person. Dieser Anstieg ist verbunden mit einem Trend zu Singlehaushalten und Zweitwohnsitzen. Wieviel Wärme zum Heizen benötigt wird, hängt auch von den klimatischen Rahmenbedingungen ab: In alpinen Lagen muss an mehr Tagen des Jahres geheizt werden als im Flachland. Im Energiemosaik Austria werden diese Unterschiede im Heizwärmebedarf berücksichtigt. Außerdem wird auf den Stand der energetischen Sanierung der Wohngebäude Bedacht genommen.

Welche Rolle spielt das Alter eines Wohngebäudes? Die Wohnflächen weisen je nach Wärmedämmung der Gebäude unterschiedlich hohen Wärmebedarf für die Raumheizung auf. In älteren Gebäuden wird pro Quadratmeter Wohnfläche mehr Energie zum Heizen benötigt als in neuen Gebäuden. Es werden daher im Energiemosaik Austria neun Bauperioden mit unterschiedlich hohem Heizwärmebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche unterschieden. Daneben hat auch die Gebäudekategorie einen großen Einfluss auf den Energieverbrauch für die Raumheizung. Deshalb werden Ein- und Zweifamilienhäuser bzw. Mehrfamilienhäuser getrennt ausgewiesen. Weiters werden Wohnungen mit und ohne Hauptwohnsitz berücksichtigt, die allerdings in der Datenbank zusammengefasst werden. Je nach Gebäudestruktur (Bauperiode, Gebäudekategorie und Wohnsitzart) werden unterschiedliche Kennzahlen für den Heizwärmebedarf pro Quadratmeter Wohnfläche berücksichtigt.

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Heizwärmebedarf je Quadratmeter Wohnfläche: In der nachfolgenden Karte ist der durchschnittliche Energieverbrauch für die Raumheizung je Quadratmeter Wohnfläche für alle österreichischen Städte und Gemeinden dargestellt. Gemeinden mit einer hohen Kennzahl sind entweder durch ihre alpine Lage oder durch einen beträchtlichen Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern bzw. an Wohngebäuden aus Bauperioden bis 1980 gekennzeichnet. Ein- und Zweifamilienhäuser zeichnen sich im Allgemeinen durch einen gegenüber den Mehrfamilienhäusern um etwa 50 Prozent erhöhten Heizwärmebedarf aus. Wohngebäude bis 1980 weisen durchschnittlich einen mehr als doppelt so hohen Heizwärmebedarf auf als Wohngebäude aus jüngeren Bauperioden. Moderne Wohngebäude sind sogar noch energieeffizienter. Während beispielsweise fünfzig bis hundert Jahre alte Gebäude einen Heizwärmebedarf von bis zu 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr verzeichnen, kommen moderne Niedrigenergiehäuser gemäß den Standards für den Energieausweis mit weniger als 50, innovative Passivhäuser sogar mit höchstens 10 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr aus.

100 km

Kilowattstunden je Quadratmeter
Wohnfläche pro Jahr (kWh / m², a)

Legende
Energieverbrauch für die Raumheizung
 
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Strategien für die Wohnnutzung: Die Vision für Morgen (Zeithorizont 2050) versucht eine Antwort auf die Frage zu geben, „was wäre wenn …“ die Wohnungen nachhaltig mit Wärme versorgt werden: Dazu gehört einerseits, dass der Wärmebedarf durch die thermische Sanierung der Wohngebäude beträchtlich vermindert wird. Die Sanierung zeigt dabei je nach Alters- und Gebäudestruktur unterschiedlich große Wirkung und kann um eine geringfügige Absenkung der Raumtemperatur sowie um einen sorgsamen Warmwasserverbrauch ergänzt werden. Andererseits verringert der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energie sowohl in der Fernwärmeversorgung als auch in Einzelheizungen die Treibhausgasemissionen der Wärmebereitstellung. Demnach lassen sich mit einem umfangreichen Maßnahmenbündel für die Wohnnutzung die Treibhausgasemissionen insgesamt mittelfristig schrittweise ganz erheblich verringern.

100 km

Keine Entwicklung

Treibhausgasemissionen Entwicklung durch Maßnahmen Wohnen
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