Energieverbrauch und Emissionen: Hoch und Niedrig
Weshalb braucht es Strategien zum Schutz des Klimas? Derzeit verändert sich das Klima auf der Erde, und es wird immer wärmer. Dieser Klimawandel und der damit einhergehende Anstieg der globalen Temperaturen stellen Gesellschaft und Wirtschaft vor eine große Herausforderung. Negative Folgen dieser Entwicklung, beispielsweise die Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Starkregen, Dürre oder Hitze, sollen von Mensch und Umwelt abgewendet werden. Deshalb braucht es Strategien zugunsten des Klimaschutzes.
Warum setzt der Klimaschutz bei der Energiewende an? Für die globale Erwärmung sind die Treibhausgasemissionen verantwortlich. Entsprechend dem internationalen Klimaschutzabkommen von Paris sollen die Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 verringert werden, um die globale Erwärmung auf unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Ein beträchtlicher Teil der Treibhausgasemissionen kann auf den fossilen Energieverbrauch zurückgeführt werden. Klimarelevante Strategien müssen daher bei der Energiewende ansetzen, die auf eine nachhaltige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energieträger abzielt.
Welche Rolle spielt die Energie im Alltag? Energie bildet die Grundlage des täglichen Lebens. Sie ermöglicht beispielsweise die Beheizung von Wohnungen, die Erzeugung von Gütern, die Bereitstellung von Dienstleistungen oder die Abdeckung von Mobilitätsbedürfnissen. Demnach wird in allen Lebensbereichen Energie verbraucht. Zur Deckung dieser vielseitigen Ansprüche werden verschieden große Mengen an Energie eingesetzt. Je nachdem, welche Energieträger genutzt werden, sind die Treibhausgasemissionen unterschiedlich hoch.
Worauf stützt sich die Entwicklung von Strategien zur Energiewende und zum Klimaschutz? Strategien zur Verringerung des Energieverbrauches und der damit verbundenen Treibhausgasemissionen müssen auf allen räumlichen Ebenen entwickelt werden. Als Referenz für die Formulierung energie- und klimarelevanter Strategien sind Informationen über die Ausgangslage hinsichtlich der Höhe und der Struktur des Energieverbrauches bzw. der Treibhausgasemissionen erforderlich. Bislang fehlen solche Angaben auf Gemeindeebene. Das Energiemosaik Austria schließt diese Lücke und stellt umfassende Daten zum Energieverbrauch und zu den Treibhausgasemissionen für alle österreichischen Städte und Gemeinden zur Verfügung.
Energieverbrauch: Die nachfolgende Karte zeigt die absolute Höhe des Energieverbrauches auf Gemeindeebene. Unterschiede zwischen den österreichischen Gemeinden können einerseits auf die Gemeindegröße zurückgeführt werden: Gemeinden mit einer großen Zahl an Einwohnern, zahlreichen Betrieben und öffentlichen Einrichtungen sowie viel Verkehr weisen im Allgemeinen einen höheren Energieverbrauch auf als kleinere Gemeinden. Andererseits hat die Nutzungsstruktur einen erheblichen Einfluss auf die Höhe und die Struktur des Energieverbrauches. Gemeinden mit einer großen Bedeutung industriell-gewerblicher Arbeitsstätten haben beispielsweise einen höheren Energieverbrauch als Gemeinden, in denen die Wohnfunktion dominiert. Energie wird in industriell-gewerblich strukturierten Gemeinden in höherem Maße für Produktionsprozesse als für die Bereitstellung von Wärme verwendet.
Treibhausgasemissionen: Wird eine Vision für Morgen (Zeithorizont 2050) skizziert, ist von einer österreichweiten Verringerung der Treibhausgasemissionen um rund 80 Prozent auszugehen. Das Energiemosaik Austria legt eine mögliche Option dar, wie diese Zielsetzung erreicht werden könnte. Dabei wird berücksichtigt, dass in Zukunft die Treibhausgasemissionen einerseits von der räumlichen Dynamik bestimmt werden, d.h. von der Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Verkehrsentwicklung, andererseits vom Erfolg der Strategien zur Energiewende und zum Klimaschutz. Diese Strategien zielen auf die Vermeidung von Energieverbrauch, auf die Steigerung der Energieeffizienz und auf den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energieträgern ab. Um in den kommenden Jahrzehnten die Treibhausgasemissionen erheblich zu verringern, müssen die derzeitigen Bemühungen zum Klimaschutz um eine Vielzahl innovativer Technologien und alternativer Lebensstile ergänzt werden. Nur ein weitreichender Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft kann mittelfristig eine klimafreundliche Entwicklung gewährleisten.