Energieträger: Erneuerbar und Fossil
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen?Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen sind eng miteinander verbunden. Wie viele Treibhausgase bei einem bestimmten Energieverbrauch entstehen, kann allerdings sehr unterschiedlich sein und wird dadurch beeinflusst, in welchem Maße die Energie aus erneuerbaren bzw. fossilen Energieträgern bereitgestellt wird. In Österreich entfallen etwa ein Drittel des Energieverbrauches auf erneuerbare Energieträger. Fossile Energieträger sind für rund zwei Drittel des Energieverbrauches verantwortlich.
Welche Energieträger tragen zu hohen Treibhausgasemissionen bei? Kommen die fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas sowie Benzin und Diesel zum Einsatz, dann sind die Treibhausgasemissionen vergleichsweise hoch. Werden die erneuerbaren Energieträger Biomasse, Erdwärme, Sonnen-, Wasser- und Windenergie genutzt, entstehen weniger Treibhausgasemissionen. Wie viele Treibhausgase beim Einsatz von Strom und Fernwärme emittiert werden, hängt davon ab, ob fossile oder erneuerbare Energie für die Erzeugung dieser beiden Energieträger herangezogen wird: Stammt der Strom beispielsweise aus Sonnen-, Wasser- oder Windkraft und die Fernwärme aus Biomasse oder Abwärme, entstehen geringe Treibhausgasemissionen. Wird hingegen Strom in einem Kohlekraftwerk und die Fernwärme mit Gas erzeugt, entstehen hohe Treibhausgasemissionen.
Treibhausgasemissionen im Energiesystem: Die nachfolgende Karte zeigt die durchschnittliche Höhe der Treibhausgasemissionen je Einheit Energieverbrauch in den einzelnen Gemeinden. Dieser Wert ist maßgeblich abhängig von den gemeindespezifischen Nutzungen bzw. Verwendungszwecken und dem jeweils typischen Mix an erneuerbaren und fossilen Energieträgern. Gemäß dem CO₂-Rechner des Umweltbundesamtes reichen für die einzelnen Energieträger die Treibhausgasemissionen je Megawattstunde Energieverbrauch von rund 20 kg („Grüner Strom“, Holz) über 270 kg (Erdgas) bis zu 320-340 kg (Benzin, Diesel, Heizöl) CO₂-Äquivalent. Die österreichische Stromerzeugung ist durchschnittlich mit Emissionen in der Höhe von 200 kg CO₂-Äquivalent je Megawattstunde verbunden.

Strategien für den Einsatz erneuerbarer Energieträger: Die skizzierte Vision für Morgen (Zeithorizont 2050) strebt eine österreichweite Verringerung der Treibhausgasemissionen um rund 80 Prozent an. Zu dieser Vision leistet auch die Umstellung von fossiler auf erneuerbare Energie einen wesentlichen Beitrag. Viele Ansätze gibt es für die Bereitstellung der Wärme insbesondere der Wohnnutzung mittels erneuerbarer Energieträger. Der Verzicht auf fossile Energieträger für die Prozesse vornehmlich in Industrie und Gewerbe stellt hingegen eine große Herausforderung dar. Ebenso anspruchsvoll ist der Umstieg im Transportsektor von diesel- und benzinbetriebenen Antrieben auf alternative Antriebsformen auf Basis erneuerbarer Energieträger. Werden weitreichende Maßnahmen zur Vermeidung des Energieverbrauches und zur Effizienzsteigerung mit umfassenden Strategien zum Umstieg von fossiler auf erneuerbare Energie verknüpft, können mittelfristig die Emissionen erheblich verringert werden.